Einstellung der Sendung "Auf der Flucht"

Der Bundesvorstand des Bundes Deutscher PfadfinderInnen unterstützt den offenen Beschwerdebrief an den ZDF Fernsehrat von Nadia Shehadeh und ruft dazu auf, die Petition zur Einstellung der rassistischen Sendung "Auf der Flucht - das Experiment" zu unterzeichnen.

Die dramatischen und schrecklichen Lebenssituationen von asylsuchenden Menschen, welche nach Europa migrieren wollen, werden in einer Art und Weise präsentiert, welche dem Problemfeld in hohem Maße unangemessen ist und in ihrer Ausführung rassistische Klischees bedient und fördert.

Öffentlich rechtliche Medien verfehlen mit dieser 'Doku-Soap' im Unterhaltungsformat mit Abenteuercharakter die Lebensrealität von Menschen auf der Flucht.

Falls es die Intention der Doku-Soap war, “mit der Sendung den Themen Flucht und Asyl ein Gesicht zu geben.”, dann ist dies grundsätzlich zu begrüßen, beim Betrachten dieses „Unterhaltungsformats“ muss jedoch eine völlige Verfehlung dieser Intention konstantiert werden.

Wir halten es für unhaltbar mit Ex-Nazis und C-Prominenten auf Ego-tour die schwierige und dramatische Situation von Menschen auf der Flucht „nachzuspielen“. In der Umsetzung dient diese Sendung eher der Legitimation von rassistischen Ideologien und nicht dem Ziel bei den Zuschauer_innen Verständnis für die migrierenden Menschen und einen Reflexionsprozess über die eigenen Rassismen anzustoßen.

Rassismus wird in dieser Sendung durchgehend (re)produziert und die Fluchterfahrung diskriminierter Menschen wird zur schlichten Kulisse der Selbsterfahrung von sechs privilegierteren Europäer_innen mit kolonialistischen Unterton.

Statt eine solche „Unterhaltungsshow“ zu produzieren, sollte das ZDF angemessener d.h. kontextualisierter mit dem Thema 'Flucht und Asyl' umgehen.

Der BDP Bundesvorstand fordert den Fernsehrat des ZDF dazu auf, diese Sendung abzusetzen und mit dem staatlichen Bildungsauftrag sensibler umzugehen.